#IngeDeutschkron100: Uhlandstraße 167, Berlin-Charlottenburg. Die Familie von Inge Deutschkron zog hierher, nachdem die Lage im Prenzlauer Berg unter dem Naziterror für sie immer bedrohlicher geworden war. Ella und Dr. Martin Deutschkron blieben politisch aktiv und im Widerstand.

Die sozialistische Einstellung der Eltern von Inge Deutschkron war in der neuen Umgebung zuerst noch unbekannt. Dr. Martin Deutschkron, im Jahr 1933 aus dem Schuldienst verstoßen, sollte in Berlin-Westend an der jüdischen Theodor-Herzl-Schule auch einen neuen Arbeitsplatz finden.

Familie Deutschkron lebte in der Uhlandstraße in demselben Mietshaus wie Jenny und Walter Rieck, die Ella und Inge Deutschkron ab 1943 bei ihrem Leben im Untergrund hilfreich zur Seite stehen sollten. (Vorstellung des Ehepaars Rieck im morgigen Thread zu #IngeDeutschkron100.)

„Ich trug den gelben Stern“, Kapitel „Du bist Jüdin“, Textauszug: „Die neue Umgebung, in der uns niemand kennen konnte, hatte uns die Gefahren vergessen lassen, die mit einer politischen Gegnerschaft gegen das neue Regime verbunden waren. Wir wurden sehr unsanft daran erinnert, als eines Morgens zwei Beamte der Geheimen Staatspolizei erschienen und einen Haussuchungsbefehl vorwiesen. [...] Was sie schließlich als Ergebnis ihrer Aktion beschlagnahmten, waren zwei Broschüren: ‚Marx und die Juden‘ und ‚Heinrich Heine‘.

Wie sich herausstellte, hatten sie erwartet, bei uns und bei Riecks [...] belastendes Material über unsere konspirative Arbeit zu finden. Sie machten kein Hehl daraus, daß wir und Riecks von den unter uns wohnenden Mietern angezeigt worden waren.“

Die Familie wurde auch danach weiterhin angefeindet - und gejagt.


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