"Black" & "Mieze"

Zwei Frauen. Zwei Lebenswege. Viele Unterschiede, aber zwei Gemeinsamkeiten: Mut zum Kampf gegen den Naziterror und Hilfe für verfolgte Mitmenschen.

Die Geschichten hinter dem Namen dieser Website.

Else Blochwitz
(1899-1992)

Marie Burde
(1892-1963)

Jahrestage als zeitgeschichtlicher Spiegel

#Vor100Jahren

Die Ereignisse unter dem Naziterror sind uns zeitlich noch sehr nahe: 100
Jahre oder 90 Jahre oder 80 Jahre sind in der Geschichte kaum mehr als der
redensartliche "Wimpernschlag" - zumal in einer Stadt wie Berlin, die deutsche
Zeitgeschichte in allen Stadtteilen und in nahezu jeder Straße atmet. Jahr für
Jahr wird hier deshalb ein Lebensweg vorgestellt, der genau 100 Jahre zuvor in der
damaligen Reichshauptstadt begann - oder ein einzelnes Datum aus der
Stadtgeschichte, das exakt 100 Jahre zurückliegt. Die
#IngeDeutschkron100-Threads, ein Twitter-Projekt aus dem Sommer 2022, stehen
dabei am Anfang.

#IngeDeutschkron100
(31. Juli 2022 - 23. August 2022)

31. Juli 2022

Vorstellung Familie Deutschkron

Einleitung

1. August 2022

Berlin-Prenzlauer Berg

Hufelandstraße

2. August 2022

Berlin-Charlottenburg

Uhlandstraße 167

3. August 2022

Berlin-Charlottenburg

Jenny und Walter Rieck

4. August 2022

Berlin-Westend

Theodor-Herzl-Schule

5. August 2022

Berlin-Wilmersdorf

Frau Giese, Brandenburgische Straße 36

6. August 2022

Berlin-Mitte

Lehrter Bahnhof

7. August 2022

Berlin-Mitte

Theodor Görner, Rosenthaler Straße 26

8. August 2022

Berlin-Schöneberg

Paula Fürst und Hohenstaufenstraße

9. August 2022

Berlin-Charlottenburg

Familie Keil, Pestalozzistraße 15

10. August 2022

Berlin-Schöneberg

Ehepaar Krachudel, Wittenbergplatz

11. August 2022

Berlin-Schöneberg

"Tante Olga", Innsbrucker Straße 58

12. August 2022

Berlin-Wilmersdorf

Bamberger Straße 22

13. August 2022

Berlin-Charlottenburg

Emma und Franz Gumz, Knesebeckstraße 17

14. August 2022

Berlin-Mitte

Otto Weidt, Rosenthaler Straße 39

15. August 2022

Berlin-Schöneberg

Hedwig Porschütz

19. August 2022

Berlin-Charlottenburg

Klara Grüger, Droysenstraße 10 a

20. August 2022

Berlin-Wilmersdorf

Konstanzer Straße 3

21. August 2022

Berlin-Wilmersdorf

Ludwigkirchstraße 6

22. August 2022

Berlin-Moabit

GRIPS Theater: "Ab heute heißt du Sara"

Bilderstrecken

Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße

Das SA-Gefängnis Papestraße im Stadtteil Tempelhof war im Jahr 1933 ein frühes KZ. Die SA setzte hier vor allem politische Gegnerinnen und Gegner des NS-Regimes sowie Jüdinnen und Juden gefangen, die vernommen und gefoltert und systematisch erniedrigt wurden.

Fotos

Website des Gedenkortes

Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche

Die SA jagte und verschleppte und folterte im Stadtteil Köpenick im Juni 1933 viele politische Gegnerinnen und Gegner des Nationalsozialismus und zudem Jüdinnen und Juden. Die Terrorwelle traf bis zu 500 Menschen. Die SA-Trupps begingen dabei mehrere Morde, woran u. a. im einstigen Amtsgerichtsgefängnis Köpenick erinnert wird.

Fotos

Informationen online

Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde

Das NS-Regime ließ - koordiniert durch die "Zentraldienststelle T4" in der Tiergartenstraße 4 - ab April 1940 gezielt Patientinnen und Patienten sowie pflegebedürftige und / oder gesellschaftlich ausgegrenzte Menschen töten. Die dabei ausgeführten Morde waren die erste systematische Massenvernichtung unter dem Naziterror mit etwa 300.000 Todesopfern in ganz Europa. Das Mahnmal in der Tiergartenstraße gibt es seit dem Jahr 2014.

Fotos

Website des Gedenkortes

Bahnhof Grunewald, Mahnmal Gleis 17

Die Massendeportation der jüdischen Bevölkerung aus ganz Berlin erfolgte unter dem Naziterror ab Oktober 1941, wobei allein bis zum Frühjahr 1942 etwa 10.000 Jüdinnen und Juden vom Bahnhof Grunewald aus verschleppt wurden. Die Deportationszüge verließen die damalige Reichshauptstadt danach vom Güterbahnhof Moabit und vom Anhalter Bahnhof aus, insgesamt wurden bis 1945 allein aus Berlin mehr als 55.000 Jüdinnen und Juden verschleppt und ermordet.

Fotos

Informationen online

Deportationsmahnmal Putlitzbrücke

Der damalige Güterbahnhof Moabit war unter dem Naziterror von 1942 bis 1944 der Ausgangspunkt für die Deportation von ca. 32.000 Jüdinnen und Juden in Ghettos und KZ. Die Gedenkstele auf der nahe gelegenen Putlitzbrücke wurde im Jahr 1987 eingeweiht und ist einem jüdischen Grabstein nachempfunden.

Fotos

Website des Gedenkortes

Gedenkort am Gleis 69

Das NS-Regime ließ vom Güterbahnhof Moabit aus ca. 32.0000 Jüdinnen und Juden in Ghettos und KZ verschleppen - mehr als von jedem anderen Bahnhof im gesamten Deutschen Reich. Gedenktafeln, Schienenteile und ein Kiefernhain erinnern direkt am historischen Ort der einstigen Gleise 69, 81, 82 an die Deportationen.

Fotos

Website des Gedenkortes

Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt

Otto Weidt (* 1883, † 1947), der im Laufe der 30er Jahre fast vollständig erblindete, bewahrte unter dem Naziterror sehr zahlreiche Jüdinnen und Juden vor der Deportation, indem er sie in seiner als "wehrwichtig" eingestuften Besen- und Bürstenwerkstatt beschäftigte. Der Handwerker, der gelernter Tapezierer war, wurde posthum im Jahr 1971 als "Gerechter unter den Völkern" ausgezeichnet.

Fotos

Website des Gedenkortes

Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Lesben und Schwule wurden unter dem Naziterror auf vielfache Weise angefeindet, gezielt diskriminiert und zudem verfolgt. Das NS-Regime zerschlug die homosexuellen Lebenswelten - und Lesben und Schwule blieben nach der NS-Zeit aus der sich entwickelnden deutschen Gedenkkultur für lange Jahrzehnte ausgeschlossen. Das Denkmal im Stadtteil Tiergarten (und in Sichtweite des Brandenburger Tores) besteht seit dem Jahr 2008.

Fotos

Informationen online

We have the

Professional Team of Curators

The role that curators play, like the art they care for, is constantly evolving. As culture shifts, moving with changes in the social and political landscape or technological innovations, so does the art being produced.

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Geburtsdaten, Sterbedaten, Jahrestage - Threads #onthisday

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"Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt."

Esther Bejarano (1924 - 2021)

Zeitzeugin, die das KZ Auschwitz und das KZ Ravensbrück überlebte

"Wer denkt, es kann sich nicht wiederholen, der irrt."

Justin Sonder (1925 - 2020)

Zeitzeuge, der das KZ Auschwitz und das KZ Flossenbürg überlebte

"Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen."

Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog (1934 - 2017)

in der Proklamation des 27. Januar zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus" im Jahr 1996

"Ja, sie sagen, dieses Erinnern tut weh. Es löst Entsetzen aus und lässt zugleich verstummen und aufschreien. Sich den bedrückendsten Wahrheiten unserer Geschichte zu stellen, ist aber unverzichtbar. Dazu verpflichten uns die Opfer, ihre Angehörigen und Nachkommen. Aber es ist auch für uns selbst notwendig, für den unauflöslichen Zusammenhang von Erinnerungs- und Zukunftsfähigkeit."

Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth (geb. 1937)

in ihrer Rede zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" vor dem
Deutschen Bundestag im Jahr 1998

Berlin-Schöneberg: Ein Mahnmal in 80 Gedenktafeln

"Orte des Erinnerns" im Bayerischen Viertel

Das Bayerische Viertel in Schöneberg wurde bis zum Jahr 1914 angelegt und erbaut - auf Initiative vor allem von Salomon Haberland (geb. 1833, gest. 1914), eines in Berlin bereits alteingesessenen Textil- und Terrainunternehmers. Das Viertel war ab dem Jahr 1914 zuerst eine Ortslage der damaligen kreisfreien Stadt Schöneberg und ab dem Jahr 1920 dann ein Stadtteil im neu geschaffenen "Groß-Berlin" - und der jüdische Bevölkerungsanteil war von Anfang an sehr hoch.

Die Deportationen unter dem Naziterror begannen auch im Bayerischen Viertel im Jahr 1941 und trafen hier besonders viele Jüdinnen und Juden - vom gerade geborenen Säugling bis zum greisen Menschen. Der Stadtteil rund um den Bayerischen Platz galt ab Mai 1943 als so genanntes "judenreines Gebiet", wie es in der rassistischen Sprache des NS-Regimes hieß.

Die von Renata Stih und Frieder Schnock ("Stih & Schnock") gemeinsam geschaffenen 80 Gedenktafeln erinnern seit dem Jahr 1993 in vielen Straßen rund um den Bayerischen Platz an die Ausgrenzung und die Entrechtung, an die Vertreibung und die Deportation und schließlich an den Massenmord an der jüdischen Bevölkerung. Die jeweils doppelseitig gestalteten Tafeln weisen mit markanten Symbolen und in knappen Worten auf eine Vielzahl von antisemitischen Zwangsmaßnahmen hin, mit denen alle Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich per Gesetz bzw. per Verordnung vom NS-Regime in ihrem Alltagsleben immer weiter diskriminiert wurden - von 1933 bis 1945. Das Mahnmal zitiert an einigen seiner Gedenkorte aber beispielsweise auch aus privaten Briefen oder anderen Aufzeichnungen, die erhalten geblieben sind. Die hier einsehbare Bilderstrecke zeigt eine knappe Auswahl der Mahntafeln - und nach und nach wird sie erweitert werden. Die Inschriften auf den Gedenktafeln oder ein kurzer Kommentar des Blogautors werden bei einer Berührung der Fotos sichtbar.

"Hidden Places" im Herzen Berlins

Stadtführung im Schatten der Ge­dächt­nis­kirche

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz im Stadtteil Charlottenburg ist eines der bekanntesten Wahrzeichen in ganz Berlin. Das Gotteshaus trug bei einem britischen Luftangriff in der Nacht des 22. / 23. November 1943 sehr schweren Bombenschaden davon, der bis heute sichtbar ist. Die Kirche "atmet" deutsche Zeitgeschichte - ebenso wie die direkt benachbarten Straßen im weltbekannten Stadtzentrum. Die "Hidden Places"-Tour, die Nicolas Basse konzipiert hat, führt rund um die Gedächtniskirche aber an vier Orte, deren Vergangenheit aus der NS-Zeit undokumentiert geblieben ist.

Die Stadtführung beginnt in der Kantstraße 159, wo einst zwei Widerstandskämpferinnen gegen das NS-Regime lebten. Sie führt dann zur Joachimsthaler Straße 38, wo ein jüdischer Zahnarzt wohnte, der vergeblich versuchte, dem Naziterror zu entkommen. Der ehemalige Standort des Fotoateliers von Susanne "Suse" Byk (geb. 1884, gest. 1943), einer jüdischen Pionierin der Portraitfotografie, am Kurfürstendamm 230 ist die vorletzte Station des Spaziergangs. Die Tour endet in der Tauentzienstraße 7 b, wo eine Fotoserie entstand, mit der die "New York Times" ihre Berichterstattung zu den antisemitischen Pogromen vom 9. November 1938 begleitete. Gedenktafeln, Stolpersteine oder andere Mahnmale gibt es zu keinem dieser vier Orte.

Die Tour ist für alle Altersgruppen geeignet - und entsprechend auch für Jugendliche und für Kinder. Sie dauert bis zu 45 Minuten - je nach Tempo des Spaziergangs sowie Zahl der Fragen, die zu beantworten sind. Einzelführungen können ebenso gebucht werden wie Gruppentouren mit maximal 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Terminanfragen sind bis spätestens 10 Tage vor der gewünschten Stadtführung erbeten und können zu jeder Zeit über das unten eingestellte Kontaktformular abgeschickt werden.

(Das begleitende Bild zeigt einen Ausschnitt des Stadtplans "Kurzer Wegweiser durch Berlin", erschienen im Jahr 1935 und herausgegeben vom damaligen "Berliner Verkehrsverein".)

Eine Frage, bitte!

Kontakt zum "Black"-&-"Mieze"-Blog und Terminanfragen zur "Hidden Places"-Tour

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